aus dem Schwarzwälder Boten vom 29. April 2002:
Ein Zuhause für
ganze Gemeinde geschaffen
Täbinger weihen Gemeinschaftswerk
ein / Viel Lob
Strahlende Gesichter gab es gestern Vormittag bei der offiziellen
Schlüsselübergabe: Pfarrerin Rose Winkler und der zweite Kirchengemeinderatsvorsitzende
Willi Sautter (Mitte) nahmen den symbolischen "süßen" Schlüssel
für das neue Täbinger Gemeindehaus aus den Händen von Architekt
Werner Jetter (rechts) entgegen.
In einem langen Zug strömten die Bürger gestern nach
dem Festgottesdienst von der Täbinger Karsthans-Kirche (im Hintergrund)
in des evangelische Gemeindehaus. Viele bewundernde Blicke erntete nicht nur
das schmucke Gebäude selbst, sondern auch die vor kurzem fertiggestellte,
schön gestaltete Außenanlage.
Gemeinsinn, Eigenleistung, Mittelpunkt im Dorf, Eigenmittel,
Ideenreichtum... Anhand der Buchstaben des Wortes "Gemeindehaus" zeigte
Ortsvorsteher Erhardt Sautter (links) mit Hilfe einiger junger Täbinger
auf, wofür das Gemeindehaus steht.
Rosenfeld-Täbingen. Es soll ein Haus für alle sein - und alle kamen
und feierten mit: Die Täbinger übergaben gestern ihr neues evangelisches
Gemeindehaus offiziell seiner Bestimmung. Und das schmucke Gebäude war
gleich der ersten Feuerprobe ausgesetzt: In allen Räumen und vor den Türen
drängten sich die Gäste, um bei der Einweihung des großen Gemeinschaftswerks
dabei zu sein.
Das große Interesse und die herzliche Atmosphäre am gestrigen Tag
spiegelten das wieder, was während der knapp eineinhalbjährigen Bauzeit
das Fundament gebildet hatte: den großen Gemeinsinn und Zusammenhalt der
Täbinger.
Mit einem Festgottesdienst, zelebriert von Dekan Gotthilf Baumann und Pfarrerin
Rose Winkler, hatte die Gemeinde den großen Tag eröffnet. "Singet
dem Herrn, denn er tut Wunder", diesen Psalm stellte Dekan Baumann in den
Mittelpunkt seiner Predigt und wünschte der Gemeinde, dass das neue Haus
ein Ort wird, der zum Innehalten, aber auch zum Spielen, Lachen und Feiern einlädt.
Bei all der Freude erinnerte er jedoch auch an das unfassbare Geschehen in Erfurt.
Und so sollten gerade auch Jugendliche in der Gemeinde Halt und Mut finden.
Beim anschließenden Festakt im Gemeindehaus übergab Architekt Werner
Jetter den symbolischen Schlüssel an Pfarrerin Rose Winkler und den zweiten
Kirchengemeinderatsvorsitzenden Willi Sautter, den "Regisseur des Gemeindehausbaus",
der für sein überaus großes Engagement viel Applaus erntete.
"Von allen Beteiligten wurde vorbildliche Arbeit geleistet", lobte
Jetter.
"Hier sieht man, was eine intakte Gemeinschaft zu schaffen imstande ist",
würdigte auch Bürgermeister Manfred Haasis die Leistung der Täbinger.
Das gelungene Gemeindehaus sei der beste Beleg für den großen Zusammenhalt.
Schuldekanin Ulrike Spähle gratulierte im Namen des Kirchenbezirks und
meinte, dass der tiefe Glaube und das Vertrauen auch in die eigenen Kräfte
zu dieser enormen Leistung geführt hätten. "Ein Zuhause für
die ganze Gemeinde" hätten sich die Täbinger so geschaffen.
Anhand der Buchstaben des Wortes "Gemeindehaus" machte Ortsvorsteher
Erhardt Sautter deutlich, wofür das neue Haus steht. So unter anderem für
Gemeinsinn, Eigenleistung, Mittelpunkt im Dorf, Ideenreichtum und Idealismus
der Helfer. Das Geschenk der Gemeinde habe er bereits im Ort anbringen lassen:
zwei Hinweisschilder auf das Gemeindehaus.
Zur Freude aller waren auch die ehemaligen Pfarrer Christoph Hoffmann Richter
und Dr. Werner Deetjen zum großen Tag nach Täbingen gekommen. Für
viel Gelächter sorgte Pfarrer Deetjen, der sich als "alten Pfarrochs"
bezeichnete, der nun endlich wieder einmal im warmen Täbinger Stall sein
könne. Er nannte den Neubau die "zweite Herzkammer" neben der
Karsthanskirche. An die anfängliche Skepsis aller, die dann aber unbändigem
Engagement gewichen sei, erinnerte Pfarrer Hoffmann-Richter. Er wünschte,
dass das Gemeindehaus nun Heimat für Täbinger und für Fremde
werde.
"Gott sei dank, es ist geschafft", brachte es Willi Sautter auf den
Punkt. Er und Pfarrerin Winkler dankten allen Beteiligten, vom Planungsbüro
Jetter über die Handwerker und freiwilligen Helfer bis zum Oberkirchenrat,
der Stadt Rosenfeld und den vielen Spendern für die finanzielle Unterstützung.
Und damit sich alle im neuen Gemeindehaus gleich zu Hause fühlen, erhielt
jede Gemeindegruppe einen symbolischen Schlüssel.
In der Turnhalle setzten die Täbinger und ihre Gäste das Einweihungsfest
fort, bestens unterhalten vom Posaunenensemble "Heilix Plechle", das
auch den Festakt umrahmt hatte, und von der Klasse vier der Grundschule. Sie
zeigten das Theaterstück "Bum-Bam-Bo", eine Geschichte, die zeigt,
dass jeder in eine Gemeinschaft integriert werden sollte.
von Corinne Fischer (sb)
Fotos: Tobias und Johannes Sautter, mehr Fotos...