Täbingen online
www.taebingen.de
Sie sind hier: Startseite / News / Newsartikel
News - Täbingen online!

aus dem Zollern-Alb-Kurier vom 29. April 2002:

Stätte der Besinnung und fröhlichen Begegnungen
Täbinger übergeben Gemeindehaus seiner Bestimmung

Fast 18 Monate lang hatten die Täbinger für dieses Haus geschuftet und gespart. Am gestrigen Sonntag aber gab`s nur fröhliches Feiern und Danken. Denn das Werk ist vollendet: "Ein Haus zur Stärkung des Glaubens", wie Pfarrerin Rose Winkler dieses in so beispielhafter Gemeinschaftsleistung erbaute Gemeindehaus bezeichnete.


Symbolische Schlüsselübergabe "zum Anbeißen" von Architekt Werner Jetter (re.) an Pfarrerin Rose Winkler und Kirchengemeinderat Willi Sautter.

Mehr Fotos von der Einweihung des neuen Täbinger Gemeindehauses gibts hier...

Rosenfeld-Täbingen, 29.04.2002
Der Festtag war zugleich auch ein Tag des freudigen Wiedersehens. Ein Wiedersehen mit jenen, die einst als Seelsorger des Dorfes die Idee eines Gemeindehausbaues hatten und viel später begannen umzusetzen: Dr. Werner-Ulrich Deetjen mit Familie (jetzt Dekan in Brackenheim) und Pfarrer Christoph Hoffmann Richter (jetzt Tübingen). Zusammen mit Professor Dr. Oswald Bayer, erbaten die drei ehemaligen Täbinger Pfarrer bereits in dem von Dekan Gotthilf Baumann gehaltenen Festgottesdienst den Segen für das neue "Zuhause aller Täbinger".

"Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder". Das Wort aus dem 98. Psalm stellte Dekan Baumann in den Mittelpunkt dieses denkwürdigen Gottesdienstes, der vom Posaunenchor unter Leitung von Horst Völkle und dem Kirchenchor unter Leitung von Carl-Martin Holweger klangvoll begleitet wurde. Doch neben der Freude und Dankbarkeit für die Erfüllung eines lange gehegten Traumes gedachte Pfarrerin Rose Winkler mit diesem Festgottesdienst aber auch der Opfer des jüngsten schrecklichen Geschehens von Erfurt.


Viel Lob fürs neue Haus


War es schon in der Kirche eng geworden, so konnten anschließend im neuen "Haus der Begegnung" längst nicht alle Festbesucher Zeuge der symbolischen Schlüsselübergabe und zahlreicher Grußworte werden. Lautsprecher übertrugen das Akustische allerdings in alle Räume des Hauses. So dessen Baugeschichte, die der Planer Werner Jetter Revüe passieren ließ und dabei nochmals die vorbildlichen Leistungen der Täbinger herausstellte.

Als "gutes Beispiel von einem intakten Gemeindeleben" und den "Beweis von Zusammenhalt und Spendenfreudigkeit der Täbinger" wertete Bürgermeister Manfred Haasis das neue Haus.

Einer "ganz besonderen Gemeinde" überbrachte namens des Kirchenbezirks Schuldekanin Ulrike Spähle Glückwünsche. Dass die Täbinger "nie den großen Traum von einem Gemeindehaus aufgaben, zeigt ihren unerschütterlichen Glauben und Vertrauen," bedeutete sie.

Zum Wort des Tages "GEMEINDEHAUS" fügten Kinder optisch Buchstaben zusammen und machte Ortsvorsteher Erhardt Sautter diese dann zu Anfangsbuchstaben der viel gerühmten "Bausteine": G-emeinschaftssinn, Eigenleistung, M-ittelpunkt, E-igenmittel, I-dennreichtum . . .

"Für einen Tag wieder daheim sein!" Seine Freude und Rührung über das Wiedersehen mit der "frommen, fröhlichen, freien Dorfgemeinschaft" von Täbingen verbarg Dekan Dr. Deetjen nicht. Verborgen blieben bei seinen Worten auch nicht der liebenswerte Humor dieses Kirchenmannes und dessen bleibende Verbundenheit mit Täbingen. Mit einer rumänisch-orthodoxen Glasikone dankte er seinem ehemaligen Kirchenpfleger Willi Seemann und mit einem Bildgeschenk, das den Vater der Württembergischen Kirchen-und Landesgeschichte Dr. Gustav Bossert (1841 - 1925) zeigt, erinnerte er die Täbinger an ihren berühmtesten Sohn.

Erinnerungen an die bewegte Baugeschichte des neuen Hauses weckten nochmals Pfarrer Hoffmann-Richter, dem, wie er gestand, "lange das schlechte Gewissen plagte, den Täbingern die Suppe eingebrockt, aber nicht ausgelöffelt zu haben". Der sich aber im Hinblick auf den derzeitigen Sparzwang auch bewusst ist, dass "ein Baubeginn heute nicht mehr möglich wäre".

Mit Kirchengemeinderat Willi Sautter, dem unermüdlichen Regisseur und Motor dieser großartigen Gemeinschaftsleistung, stimmten deshalb alle Mitwirkenden dankbar ein: "Gott sei Dank, es ist geschafft!" Geschafft unter der Mithilfe des Architekten, der Handwerker, des Oberkirchenrates, der Stadt und vieler freiwilliger Helfer. Stellvertretend für Letztere nannte Willi Sautter Axel Märklin und das Rentnerteam.


Spiel und Unterhaltung


Am Mittag war dann sogar die benachbarte Turnhalle zu klein. Zum Mittagessen und zum Theaterspiel der Viertklässler der Leidringer Grundschule "Um-Bamabu-Bo sucht Freunde" fanden nicht alle einen Platz. Da war es gut, dass die Sonne schien und das Spieleangebot für Kinder ins Freie verlegt und die auch Türen des neuen Hauses geöffnet werden konnten.

Mit "HeilixPlechle" und vielen persönlichen Gesprächen fanden auch die Besucher in der Turnhalle Abwechslung, die erst endete, als der Posaunenchor im neuen Gemeindehaus zum Zapfenstreich blies.


Bis auf den letzten Platz besetzt war die Täbinger Turnhalle als der Posaunenchor-Ableger "HeilixPlechle" unter Leitung von Horst Völkle (re.) das unterhaltsame Nachmittagsprogramm eröffnete.

von Hannelore Kaiser