aus dem Zollern Alb Kurier vom 02. April 2001:
Noten mit Rollenbuch vertauscht
MGV Täbingen glänzt mit Lustspiel - "Das verflixte
Klassentreffen"
Nicht mit Liedern, sondern einem höchst amüsanten Schauspiel heimste
der MGV Täbingen am Samstagabend in der vollbesetzten Turnhalle viel Beifall
ein. "Das verflixte Klassentreffen" brachte in drei Akten so manche
Jugendsünden ans Tageslicht.
Foto: Hannelore Kaiser
02.04.01 Rosenfeld-Täbingen.
Wie es schon zur Tradition gehört, hatte sich der Männerchor für
diesen Abend wieder Verstärkung beim schwächeren Geschlecht geholt.
Und es sollte sich gelohnt haben. Denn was diese Schauspieltruppe da über
120 Minuten lang an Mimik, Humor und Turbulenzen bot, übertraf wieder einmal
die Erwartungen der vielen Zuschauer.
"Das verflixte (Täbinger) Klassentreffen" hatte es aber auch in sich. Schließlich wollte der nach Amerika ausgewanderte einstige Mädchenschwarm Johannes Martin (Rolf Stotz) seine Angetraute, mitbringen, die als Stripperin in Las Vegas bekannt sein sollte. Solches jedenfalls verhieß es mit blühender Dorf- Phantasie ein etwas unleserlich gewordener Brief. Tatsächlich entpuppte sich die Stripperin dann als die vor Jahren aus dem Dorf mit unehelichem Kind verschwundene Klassenkameradin Elisabeth (Gisela Wittmann). 20 Jahre lang hatte Franz-Josef Holzmeier (Jürgen Weißgerber) für das verheimlichte Uneheliche über seinen Freund und Nachbar August Gierig (Martin Völkle) schuldbewusst Alimente gezahlt, die August jedoch für sich in eine neue Scheune ummünzte. Verständlich, dass die Beiden nun eine "schmerzensreiche" Krankheit der Begegnung mit Elisabeth und deren Tochter Kathy (Iris Huonker) vorzogen. Als dann noch Sohn Markus (Dieter Hölle) seine Hochzeit mit der flippigen Kathy ankündigt, ist das Chaos für den vermeintlichen Doppel-Vater perfekt. Mit dem Stammbuch in der Hand klärt jedoch Elisabeth in letzter Sekunde auf: Ferdinand Specht (Peter Fischer), der brave Postbote des Dorfes, ist der Vater ihrer Kathy. Für dessen Ehefrau, der Dorftratsche Paula (Melanie Wittmann), bricht eine Welt zusammen - und ein Heulkonzert aus. Amanda Holzmeier (Helga Huonker) aber ist mit ihrem Mann wieder versöhnt und übernimmt weiterhin energisch das Ehekommando.
Freundin Franziska Gierig (Andrea Keck) indes versichert spontan, die "verbaute" Alimente auf Heller und Pfennig zurück zu zahlen. Über so viele Sünden und Verwicklungen kann Opa Holzmeier (Lothar Sautter) da nur noch sein graues Haupt schütteln.
Die Zuschauer aber quittierten das turbulente, pointenreiche Bühnengeschehen und die brillante Leistung aller Mimen mit viel Szenenapplaus, schallendem Gelächter und lang anhaltendem Schlussbeifall.
von Hannelore Kaiser