aus dem Schwarzwälder Bote vom 6. Juni 2003:
Die Lektüre der Tageszeitung
ist immer noch ihr liebstes Hobby
Marie Schmid kann heute in
Täbingen den 90. Geburtstag feiern
Rosenfeld-Täbingen. Das 90. Lebensjahr vollendet am heutigen Freitag bei
guter Gesundheit Marie Schmid geborene Bippus in der Werrenstraße 22 im
Rosenfelder Stadtteil Täbingen.
Geboren wurde Marie Schmid am 6. Juni 1913 in Täbingen, wo sie mit einer kurzen Unterbrechung nach der Schulzeit, als sie im Stuttgarter Raum in Stellung war, ihr ganzes Leben verbracht hat. Fünf Jahre lang war sie als junge Frau auch im Haushalt der damaligen Täbinger Pfarrersfamilie tätig. Als die Pfarrerskinder aber größer geworden waren, brauchte man sie dort nicht mehr, und Marie Schmid ging fortan in die heute nicht mehr existierende Schuhfabrik Jetter in Engstlatt zur Arbeit.
Anfang der 50er-Jahre verheiratete sich die Jubilarin mit dem ebenfalls aus Täbingen stammenden Hugo Schmid, der 1996 verstorben ist. 1956 kam der einzige Sohn Herbert zur Welt. Bei ihm und seiner Familie lebt Marie Schmid nun seit drei Jahren im schmucken Heim in der Werrenstraße. Im eigenen Haus beim Gasthaus Löwen war es ihr mit den Jahren wegen der vielen Treppen dort etwas beschwerlich geworden. Trotz des nicht mehr so guten Gehens erfreut sich die Jubilarin aber noch einer erstaunlich guten Gesundheit und ist in ihrem langen Leben eigentlich auch nie ernstlich krank gewesen.
Und ihren Humor hat sich Marie Schmid auch bis ins hohe Alter erhalten. Das spürt man schnell, wenn man mit ihr ins Gespräch kommt. Bei unserem Besuch treffen wir sie auf der Terrasse bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, der Lektüre des Schwarzwälder Boten, der bei den Schmid's schon seit Jahrzehnten zum Haushalt gehört. Daneben vertreibt sich die Jubilarin die Zeit mit fernsehen.
Dazu wird heute allerdings nicht so viel Zeit bleiben, wenn im Hause Schmid der runde Geburtstag gefeiert wird. Gratulieren werden neben Sohn und Schwiegertochter auch zwei Enkel sowie Verwandte und Bekannte. Seit kurzem ist Marie Schmid auch Urgroßmutter, aber der erst wenige Wochen alte Urenkel wird noch nicht selber gratulieren können.
von Jürgen Luz