aus dem Zollern-Alb-Kurier vom 19. März 2003:
Weihbischof Thomas Maria Renz (links) macht eine typisch bischöfliche
Handbewegung: Er segnet.
Foto: Daniel Seeburger
Glauben offensiv vertreten
"Unglaublich - Gott schreibt Liebesbriefe"
Über eine Million Menschen weltweit wollen die Veranstalter von
ProChrist 2003 erreichen. Darunter sind auch zahlreiche evangelische und katholische
Christen aus Schömberg, Schörzingen, Zimmern, Ostdorf, Täbingen
und Erzingen. Am Montag abend war Weihbischof Thomas Maria Renz zu Besuch in
der Stauseehalle.
Schömberg, 19.03.2003
Unter dem Motto "Unglaublich - Gott schreibt Liebesbriefe" stand die
Veranstaltung in der vollbesetzten Stauseehalle. Eingestimmt wurden die zahlreichen
Teilnehmer von der Jagdhornbläserguppe aus Binsdorf.
Zentraler Punkt in der Halle ist ein großes, schlichtes Kreuz aus Birkenholz. Am Fuß des Kreuzes befindet sich ein rotes Tuch, im Hintergrund steht ein Baum, geschmückt mit Schmetterlingen und Vögeln aus Papier. Dieses Kreuz wird nach der live aus der Grugahalle übertragenen Predigt von Pastor Ulrich Parzany zum Treff- und Ruhepunkt, zum Ort Gebetes für die ProChrist-Teilnehmer.
Doch bevor Parzany loslegte und über die Liebesbriefe Gottes an den Menschen, die alles andere als stromlinienförmige Botschaft der Bibel und das Abenteuer des Glaubens redete, interviewte Moderator Heinrich Lang den Rottenburger Weihbischof Thomas Maria Renz. Der war durch die guten Kontakte zu Schömbergs Stadtpfarrer Dr. Johannes Holdt in die Stauseehalle gekommen. "Heute haben wir einen echten Bischof zu Gast", begrüßte Lang den Kirchenmann und forderte eine "typische Handbewegung" für seinen Berufsstand. Renz erhob seine Hände zum Segen.
"Wie wird man eigentlich Bischof?", fragte der Moderator. Man könne sich für diesen Beruf nicht bewerben sondern werde ernannt, erklärte Thomas Maria Renz. Der damalige Bischof Walter Kasper habe zusammen mit dem Domkapitel eine Liste mit drei Namen zur Auswahl nach Rom geschickt. Renz wurde dann vom Papst und der Bischofskongregation ausgewählt.
Ein Weihbischof habe die selbe Arbeit wie der Bischof und stehe diesem helfend zur Seite, beschrieb Thomas Maria Renz seine Aufgaben. Er verglich die Aufgabenteilung mit dem Verhältnis von Chefarzt zu Assistenzarzt. "Der darf auch schon einmal operieren, ist aber nicht der Chef". In der Diözese ist Renz unter anderem zuständig für das Jugendpastoral. "Man ist halt viel auf Achse und hat täglich ein sehr vielfältiges Programm", sagte der Weihbischof.
Die Christen müssten "offensiv und herausfordernd über den Glauben reden", erläuterte Thomas Maria Renz. Warum er denn bei ProChrist mitmache, wollte Hermann Lang wissen. Die unmissverständliche Antwort des Weihbischofs: "Wir müssen raus aus den Kirchenmauern".
Noch bevor das Bistroteam der Evangelischen Kirchengemeinde Erzingen die Rolltore
der Stauseehalle zur Bewirtung öffnete, war den Besuchern klar, was gelebte
Ökumene bedeuten kann. Zusammenarbeit trotz noch bestehender Gegensätze,
gemeinsame Verkündigung der frohen Botschaft und eine partnerschaftliche
Bezeugung des christlichen Glaubens.
von Daniel Seeburger
Die Homepage der Kirchengemeinde: www.kirchengemeinde.taebingen.de