aus dem Zollern-Alb-Kurier vom 5. Mai 2002:
KOMMUNALES / Betreiber
von Windkrafträdern sondieren
Wird Kleiner Heuberg zu einem Windpark?
Leidringen und Täbingen sind nicht die einzigen Standorte,
die von Betreibern von Windkraftanlagen gegenwärtig anvisiert werden. Es
gibt konkrete und weniger konkrete Planungen für den Bau weiterer Anlagen
auf angrenzenden Flächen.
ROSENFELD/GEISLINGEN - Laut Täbingens Ortsvorsteher Erhardt Sautter
in jüngster Ortschaftsratssitzung ist bereits im Gespräch, dass auch
auf Gösslinger Markung Richtung Hörnle Windkraftanlagen geplant seien.
Genaues wisse man allerdings noch nicht. Fakt ist aber, dass schon einmal der
Gösslinger Ortschaftsrat dem Bau einer solchen Anlage zustimmte, der Dietinger
Gemeinderat jedoch dann ablehnte.
Auch im Fall eines ersten Windkraftrades auf Leidringer Markung waren sich Ortschaftsrat
und Gemeinderat erst im zweiten Anlauf mit ihrem Nein einig. Geschlossener läuft
offensichtlich in Täbingen die Ablehnung gegen die 128 Meter hohen alternativen
Energieerzeuger in freier Landschaft.
Doch die drei beim Dannecker-Hof geplanten Windräder sollen nach den Plänen
unterschiedlicher Betreiber nicht die einzigen auf dieser Hochfläche bleiben.
Das Reutlinger Unternehmen ifw (Ingenieurgesellschaft für Windkraft) plant
beidseitig der K 7128 beim Kaiserstein drei 135 Meter hohe Windkrafträder
mit je einer Leistung von 1,5 Megawatt. Die Nutzungsverträge mit dem Grundstücksbesitzer
vom Häsenbühlhof sind bereits unter Dach und Fach. Zwei weitere Anlagen
sind in die Überlegungen mit einbezogen.
Das mögliche Baugebiet liegt auf Geislinger Markung und ist im Flächennutzungsplan
zum Bau von Windkraftanlagen ausgewiesen. In sofern wird es der Geislinger Gemeinderat
mit seiner Entscheidung zur Genehmigung des Geplanten schwer haben. Doch noch
liegt bei der Stadtverwaltung ein entsprechender Antrag oder eine Bauvoranfrage
nicht vor. wie uns Hauptamtsleiter Hans-Martin Schluck auf unsere Anfrage mitteilte.
Für die Landwirte, auf deren Grundstücke die Windkraftanlagen gebaut
werden sollen, ist das Vorhaben WKA dem Vernehmen nach ein rentables Geschäft.
Einige Tausend Euro springen pro Jahr und Anlage als Pachteinnahmen für
sie dabei heraus. Ein Vielfaches von dem, was sie ansonsten für die Verpachtung
ihrer Felder erhalten würden. Ein Nutzungsvertrag entbindet sie zudem von
allen Unterhaltspflichten der Anlage, eine Bürgschaft von den möglichen
Kosten seines späteren Rückbaues.
von Hannelore Kaiser
Fotomontagen der geplanten Anlagen in Täbingen gibts hier...