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aus dem Zollern-Alb-Kurier vom 2. Januar 2003:

Chance für alten Dorfkern
Täbingen ins Modellprojekt MELAP aufgenommen



Bekommt auch dieses stattliche, leer stehende Täbinger Bauernhaus mit MELAP noch eine Chance?
Foto: Hannelore Kaiser


Gute Nachricht zum Jahresbeginn für Rosenfelds Stadtteil Täbingen: Das Dorf ist ins Modellprojekt des Landes MELAP aufgenommen. Damit bekommt der Ort eine Chance, den Dorfkern mit seinen stattlichen alten Bauernhäusern wieder zu aktivieren. Wie das im Einzelnen geschehen kann, sollen die Bürger in Kürze im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung erfahren.

Rosenfeld, 02.01.2003

Schon lange ist es im Ortskern von Täbingen still geworden. Einst so stolze Bauernhäuser stehen leer, zerfallen oder werden nur noch von älteren Bürgern bewohnt. Neue Wohnhäuser entstehen derweil am Ortsrand.

Das Landesprogramm MELAP will jetzt Maßnahmen im Ortsetter fördern, die Baulücken in diesem Bereich schließen, oder für leerstehende Häuser, Ökonomieteile und Gewerbebrachen eine neue Nutzung bringen. Auf diese Weise soll gleichzeitig weiterer Landschaftsverbrauch für neue Wohn- und Gewerbebauten vermieden werden. Das Konzept ist bereits in dem Namen des Förderprogramms enthalten, denn MELAP steht als Abkürzung für "Modellvorhaben Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung des innerörtlichen Potentials".

Täbingen gehört zu den 39 Orten, die unter 200 Bewerbern aus ganz Baden-Württemberg für das Modellprojekt ausgewählt wurden. Den erfolgreichen Antrag stellte Dipl. Ingenieur Körner von der Landsiedlung Baden-Württemberg. In dem Antrag heißt es u. a.: "Der alte Dorfkern von Täbingen ist durch großvolumige Bauernhäuser geprägt, die gemeinsam ein sehr schönes eigenes Dorfbild ergeben. Zusammen mit anderen sonstigen Gebäuden und Schuppen ist an ihnen der Zug der Zeit vorbeigefahren, d. h. ein Großteil entspricht nicht mehr den Vorstellungen zeitgemäßen Wohnens, ist mehr oder weniger sanierungsbedürftig, ja zum Teil von der Bausubstanz her abbruchreif. - In den kommenden Jahren besteht dringender Handlungsbedarf, wenn der Ortskern in seiner heutigen oder aber ähnlichen Form weiter bestehen bleiben soll."

Zusammen mit Rosenfelds neuem Stadtbaumeister Bernhard Müller, Ortsvorsteher Erhardt und dem Ortschaftsrat will die Landsiedlung im ersten Schritt jetzt ein Konzept erarbeiten. Darin soll aufgezeigt werden, an welchen Gebäuden und Grundstücken welche Maßnahmen sinnvoll sind, um einer drohenden Entvölkerung des Ortskernes wirkungsvoll begegnen zu können. Dazu kann die Erschließung bisher öffentlich nicht erreichbarer Grundstücke eben so zählen wie die Modernisierung alter Bauernhäuser zur Um- oder Wiederbenutzung oder auch der Vorschlag zu ihrem Abbruch mit nachfolgender Neubebauung. In einer zweiten Stufe soll das Konzept dann umgesetzt werden und die entsprechenden Fördergelder fließen.

Die Qualität des Konzeptes hängt mit entscheidend, wie es seitens der Landsiedlung heißt, von der Mitwirkung der Bürgerschaft und speziell der Besitzer der Anwesen im Ortskern ab. Dieses Mitwirken beginnt bei der Beurteilung der Bausubstanz und setzt sich fort mit den Wünschen der künftigen Nutzung der betreffenden Gebäude und Grundstücke sowie deren gestalterisch-funtionalen Weiterentwicklung.

Geplant ist deshalb eine Informationsveranstaltung über das Modellprojekt, zu der am 16. Januar ab 19 Uhr alle Bürger ins Gemeindehaus eingeladen sind.

von Hannelore Kaiser