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aus dem Zollern Alb Kurier vom 17. April 2001:

Schafe und Ziegen allein reichen nicht aus - Pflege der Wachholderheide
Naturfreunde Täbingen auch 2000 aktiv
Auch im Jahr 2000 haben die Naturfreunde aus Täbingen, Rosenfelds kleinster Verein, wieder viel für den Erhalt der intakten Natur rund um Täbingen geleistet. Die Brüder Ernst und Gottlob Wille waren das Jahr über im Einsatz.

17.04.01 Rosenfeld-Täbingen.


Im Februar stand für das Brüderpaar ein ganz offizieller Termin auf dem Programm: Die Verabschiedung von Ortsvorsteher Willi Seemann. Während dieser "Einsatz" in der warmen Stube stattfand, zog es die Naturfreunde danach wieder in den freie Natur. So wurden zur Offenhaltung von Wacholderheiden umfangreiche Mäharbeiten durchgeführt. Hinzu gekommen ist außerdem die Pflege der Obsthochstämme und der maschinelle Mäheinsatz von Alexander Rapp aus Dautmergen auf der Streuobstwiese vor Hagel.

Auch das Feldbiotop und mehrere Flachwasserbiotope wurden von den Brüdern, die seit 25 Jahren aktiven Naturschutz betreiben, in eigener Regie gepflegt. Erfreut haben die Naturschützer zur Kenntnis genommen, dass sich am Feldbiotop außer Amphibien, Libellen und Aronstab ein Goldammer und Bachstelzenpärchen eingenistet hat. Auch die sehr seltene Wachtel wurde entdeckt. "Im Interesse der frei lebenden Tiere und der Pflanzenwelt ist der Lebensraum nach unserer Erfahrung auf den Produktionsflächen unbefriedigend. Die bedrohten Arten sind ohne Schutzhecken äußerst gefährdet", lautet das Fazit des Vereines. Ohne diese Erkenntnis seien alle Bemühungen zum Scheitern verurteilt, sind sich die Brüder einig.

Positiv ist die Bilanz bei der Belegung der Nistkästen: Von den 85 selbst gefertigten Nisthöhlen, welche die kaum mehr vorhandenen Obsthochstämme ersetzen sollen, waren 69 von verschiedenen Höhlenbrütern wie Meisen, Baumläufer, Haselmäusen und Wespen belegt.

Im Herbst führten die Naturfreude gemeinsam mit elf Gleichgesinnten eine Pflege- und Schneideaktion der Wacholderheiden auf den Gewannen "Buchs" und "Mühlhalde" durch. Dort war trotz intensiver Beweidung ein Teil der Fläche mit Niedrighecken bewachsen. In diesem Fall vertreten die Brüder eine klaren Standpunkt: "Auch wenn die offiziellen Behörden anderer Meinung sind, ist unserer langjährigen Erfahrung nach ein Offenhalten dieser wertvollen Landschaft allein mit Schafen und Ziegen nicht machbar". Zudem seien Bodenbrüter wie etwa die Lerche und Heidepflanzen wie die Silberdistel durch Tritte und Beweidung gefährdet.

Ernst und Gottlob Wille, die sich für ihre Sache seit einem Vierteljahrhundert einsetzen, sind über Mitstreiter, Helfer und Spender stets erfreut. Im Jahr 2000 wurden sie von Willi Seemann, Lothar Vollmer und der Stadt Rosenfeld unterstützt.