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aus dem Zollern-Alb-Kurier vom 14. Mai 2002:

"Der Vater von Täbingen"
Zahlreiche Redner würdigen Willi Seemanns große Verdienste


Am Sonntag stand die über vier Jahrzehnte lange Arbeit von Kirchenpfleger Willi Seemann (vierte von links mit Frau Else) im Mittelpunkt. Zahlreiche Redner von Kirche und bürgerlicher Gemeinde würdigten die großen Verdienste des bescheidenen Täbingers. Grußworte und Glückwünsche kamen von Bürgermeister Manfred Haasis, Ortsvorsteher Erhardt Sautter, Dekan Gotthilf Baumann, Oberfinanzrat Reinhold Renner, Pfarrer Christoph Hoffmann-Richter, Prof. Dr. Oswald Bayer, Prof. Dr. Gestrich, stellv. Kirchengemeinderatsvorsitzender Willi Sautter und Pfarrerin Rose Winkler (von links).
Foto: Klaus May

Nach 44 Jahren als Kirchenpfleger hat Willi Seemann sein Amt in jüngere Hände übergeben. Am Sonntag wurde der verdiente Kirchenmann bei einem feierlichen Gottesdienst und Stehempfang offiziell verabschiedet.

Rosenfeld-Täbingen, 14.05.2002
Bei dieser Veranstaltung, bei der viel Kirchenprominenz und Seemanns Nachfolgerin Renate Trick gekommen war, wurde Seemanns jahrzehntelanges Wirken für seinen Heimatort gewürdigt.

Neben seiner Tätigkeit als Kirchenpfleger wirkte Willi Seemann ebenso lang in der Bezirkssynode in Balingen und 29 Jahre im Kirchenbezirkssausschuss mit. Oberfinanzrat Reinhold Renner von der Verwaltungsstelle Balingen zählte die Tugenden des Täbingers auf: Aufopferungsbereitschaft, großzügig und offenherzig. Renner wörtlich: "Das Amt lag Willi Seemann im Herzen und im Blut. Er hatte dabei stets das Wesentliche im Blickfeld".

Rosenfelds Bürgermeister Manfred Haasis würdigte Seemanns Verdienste als langjähriger Ortsvorsteher der Gemeinde. Zu Recht habe der engagierte Kommunalpolitiker viele verdiente Ehrungen, darunter auch das Bundesverdienstkreuz im Jahre 1993, erhalten. "Mit Humor ging er ans Werk", so der Bürgermeister, "und auf seinen Rat konnte man bauen".

Auch Ortsvorsteher Erhardt Sautter lobte seinen Vorgänger und bezeichnete ihn als Bindeglied zwischen Kirche und Gemeinde. Sein Fachwissen habe er zum Wohl des Dorfes eingebracht.

Pfarrerin Gerlinde Henrichsmeyer bezeichnete Willi Seemann als den "Vater der Gemeinde Täbingen und den Fels in der Brandung". Auch sie lobte seine fundiertes geschichtliches Wissen und sein integre Art.

Der Stehempfang im schmucken Gemeindehaus wurde vom Gesangverein, den Willi Seemann 32 Jahre lang geleitet hat, mit dem "Täbinger Heimatlied" unter Dirigent Fritz Arnold eröffnet. Carl-Martin Holweger bereicherte den Empfang mit einem Klavierstück.

Professor Dr. Oswald Bayer, einst Pfarrer in Täbingen, erinnerte sich zurück: Als Kirchenpfleger habe Seemann den Pfarrern den Rücken freigehalten.

Täbingen war auch für Professor Dr. Gestrich, der aus Berlin angereist war, die erste Pfarrerstelle. Auch er bedankte sich bei seinem einstigen Weggefährten und erzählte Anekdoten aus der gemeinsamen Zeit.

Die Runde der Redner schloss Pfarrer Christoph Hoffmann-Richter. Er wies auf Seemanns "beeindruckenden Umgang mit Geld und Gebäude hin."

Der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats in Täbingen, Willi Sautter, lobte vor allem die große Fähigkeit des ehemaligen Kirchenpflegers, die Kirche im Dorf zu integrieren. "Bei Problemen gab er immer den notwendigen Impuls zum Blick nach vorne", betonte Sautter. Als stetiger Kirchgänger sei er bei allen kirchlichen Festereignisse dabei gewesen und habe auch als Spender die kirchlichen Bauvorhaben unterstützt.

"Ich bin einfach erschlagen", bekannte Willi Seemann nach all den Lobreden auf seine Person. Er bekannte, dass das Kirchenpfleger-Amt zu seinem Leben gehört habe und dass sein Wunsch nach einem eigenen Gemeindehaus nun in Erfüllung gegangen sei. Er dankte seinem ehemaligen Schneiderkollegen und heutigen Dekan Gotthilf Baumann und seiner Stellvertreterin Anna Fischer.

Sein größter Dank galt seiner Ehefrau Else, "die mir diese Arbeit ermöglicht hat und 25 Jahre als Mesnerin tätig war."

Dem Stehempfang vorausgegangen war ein Festgottesdienst in der Karsthanskirche mit Pfarrerin Rose Winkler und Professor Dr. Oswald Bayer. Musikalisch umrahmt wurde dieser vom Posaunenchor unter der Leitung von Horst Völkle, sowie von Liedern vom Gesangverein unter der Leitung von Carl-Martin Holweger.

von Klaus May (redigiert J. Sautter)