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Pfarrerin Rose Winkler verlässt Täbingen nach sieben Jahren und wechselt nach Deisslingen
Über den Kirchturm hinausblicken

Abschied von Täbingen: Nach knapp siebenjähriger Amtszeit verlässt Pfarrerin Rose Winkler die Gemeinde. Der Umzug aus dem Pfarrhaus ist auf den 11.März festgelegt. Die Einsetzung an ihrer neuen Pfarrstelle in Deisslingen im Nachbarkreis Rottweil ist am 16. März.
Foto: Rosalinde Riede

Groß Zeit zum Nachdenken hat Täbingens Pfarrerin Rose Winkler derzeit nicht, denn vor ihrem Umzug nach Deisslingen muss noch so vieles erledigt werden. „Man lässt manches zurück, muss sich aber auch auf Neues einlassen“, blickt sie mit einem lachenden und einen weinenden Auge ihrer anstehenden beruflichen Veränderung entgegen.

Rosenfeld-Täbingen, 17.01.2008

Am 1. Mai 2001 zieht Rose Winkler mit ihrem Ehemann Albrecht, der seit 1998 als Schuldekan in Freudenstadt arbeitet, in das alte Gemäuer des Pfarrhauses unter der schützenden Obhut der Karsthanskirche ein. Der Umzugslaster kommt aus Stimpfach im Kreis Schwäbisch Hall, Täbingen ist die dritte Stelle der Theologin, die dieses Jahr auf eine 25-jährige Berufszeit zurückblicken kann. Herzlich wird die neue Pfarrerin begrüßt.

Herzlich ist auch der Umgangston in den nächsten fast sieben Jahren. Zu Beginn ihrer Täbinger Zeit erlebt Rose Winkler noch die Endphase des Gemeindehaus-Neubaus mit und die Einweihung 2002. „Eine großartige Leistung“, sagt sie. Diese Gemeinschaftsleistung werde sie immer mit Täbingen verbinden. „Die Menschen hier halten zusammen und sind eine aktive Gemeinde“ ,verteilt sie ein großes Lob. 450 Gemeindeglieder betreut sie in ihrem Wohnort, in Zimmern und der Burg sind es 70 weitere und in Dautmergen 90, die auch dazu gehören. Mit Täbingen verbindet die 51-Jährige noch eine weitere „ganz besondere Erfahrung“: Die ökumenische Partnerschaft mit der polnischen Gemeinde Lublin/Chelm, die seit 15 Jahren besteht. „Diese Partnerschaft ist einmalig in der Landeskirche“, sagt Winkler, die auch dem Beirat angehört. Persönlich habe sie bei den Begegnungen „sehr schöne Erfahrungen gemacht.“

Das Aufgabengebiet der Pfarrerin ist groß: Neben den Gottesdiensten und der Seelsorge gibt die Mutter einer 28-jährigen Tochter auch Religionsunterricht. Eine Aufgabe, die ihr besonders viel Freude macht. Auch die vielen Möglichkeiten, die das Gemeindehaus eröffnet, prägen ihre Täbinger Zeit.

Der Entschluss, „nochmals etwas anderes zu machen“ – „was unsere Kirche ja wünscht“, wie Winkler betont – reift schon seit einem Jahr. „Außerdem wollte ich im letzten Drittel meines Berufslebens eine 100-Prozent-Stelle“, sagt sie. In Täbingen ist die Pfarrerin zu 75 Prozent angestellt. Die Deisslinger Stelle bietet nicht nur diese Chance, sondern ist ist als „Diasporagemeinde“ mit einem größeren Anteil von Katholiken auch eine theologische Herausforderung. Zudem ist für Ehemann Albrecht die Fahrt zum Arbeitsplatz nach Freudenstadt noch zumutbar. Die Eheleute sind im Herbst 30 Jahre verheiratet.

In ihrer Freizeit entspannt sich die Seelsorgerin, die im Kreis Göppingen aufgewachsen ist, mit Lesen. Außerdem liebt Rose Winkler das Meer und geht gerne auf Reisen. In Deisslingen freut sich auf den Garten direkt am Pfarrhaus und neue Begegnungen. Für die Zukunft wünscht sie sich persönlich „mehr Gelassenheit und Geduld“ – „weil alles seine Zeit braucht“. Bei ihrer Arbeit möchte sie wie bisher „den Blick über den eigenen Kirchturm hinaus nie verlieren“ und für unsere Gesellschaft erhofft sie sich „Frieden und Gerechtigkeit und „dass die Menschen ihre Augen vor den Weltproblemen nicht verschließen.“

Am 24. Februar hält sie in der Karsthanskirche ihren letzten Gottesdienst, am 16. März findet ihre Investitur in Deisslingen statt. Die Konfirmation am 9. März wird Rose Winkler auch nach ihrem offiziellen Abschied für einen Sonntag nach Täbingen zurückführen.

Wer nach Täbingen kommt, steht nicht fest. Die Stelle wird erst noch ausgeschrieben. Isingens Pfarrer Manfred Plog und seine Kollegen vom Kleinen Heuberg werden sich um die verwaiste Kirchengemeinde kümmern. Eine Zusammenarbeit, die laut Winkler schon bisher bestens funktioniert hat.

Quelle: Zollern-Alb-Kurier vom Do 17.01.2008
Verfasser: Rosalinde Riede
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