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Gottesdienst beendet Festwoche zum Kirchenjubiläum und eröffnet gemeinsames Kirchenfest
Passender Schlussakkord zelebriert

Die vereinigten Kirchenchöe des Kleinen Heubergs unter der Leitung von Beate Vöhringer.
Foto: Hannelore Kaiser

Die Sonne hatte gerade den Herbstnebel besiegt, als die Glocken der Täbinger Karsthans-Kirche gestern zu einem denkwürdigen Gottesdienst riefen.

Da überraschte es auch nicht, dass das 1834 erbaute Gotteshaus, das als „Geburtstagskind“ in der vorausgegangenen Woche im Mittelpunkt von Vorträgen, Konzerten, einer Orgeleinweihung oder anderen Aktionen stand, noch einmal bis zur letzten Bankreihe besetzt war. Eng wurde es auch für jene, die diesem Festgottesdienst den würdigen musikalischen Rahmen gaben: Die vereinigten Kirchenchöre des Kleinen Heubergs unter Leitung von Beate Vöhringer im Altarraum, die Posaunenchöre mit Dirigent Horst Völkle auf der Empore, von wo sich auch die erneuerte Orgel unter den Händen von Beate Vöhringer und Fritz Arnold mit neuem weichem und vollen Klang hören ließ.

Die Kanzel überließ Pfarrerin Christine von Wagner zu diesem Festgottesdienst einem ihrer zahlreichen, zwischenzeitlich so prominenten Amtsvorgängern, Professor Dr. Oswald Bayer aus Tübingen.

Hatte Pfarrerin Christine Wagner am Sonntag zuvor noch über die „lebendigen Steine der Kirche“ gepredigt, so widmete sich ihr Amtsvorgänger – vor fast 40 Jahren – in seiner Festpredigt dem Fundament der Kirche. Zu Grunde gelegt dabei ein Vers aus dem 2. Kapitel des Ersten Petrusbriefes und erinnert an das Wort von Dietrich Bonhoeffer: „Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie für andere da ist.“

Für andere da waren die Täbinger Christen schon vor 26 Jahren als sie noch vor dem Mauerfall eine Partnerschaft mit der Ostdeutschen Gemeinde Reisdorf schlossen. Eine Abordnung der Gemeinde zählte zu den Ehrengästen des gestrigen Tages, ihre Seelsorgerin, Pastorin Christin Ostritt, zu den offiziellen Gratulanten, die dem Gottesdienst ein persönliches Grußwort anschlossen. So auch Bürgermeister Thomas Miller, der die Kirchengemeinde mit zwei Kirchen- und Ortsbildern aus reizvoller Vogelperspektive überraschte, und Ortsvorsteher Erhardt Sautter, der in dieser Stunde auch seines Vorgängers Willi Seemann gedachte, der mit viel Einsatz und Opfern das kirchliche Leben in Täbingen entscheidend mitgeprägt hat.

Im Sonnenlicht vor der Kirche ließen sich dann noch einmal die vereinigten Posaunenchöre hören, bevor die Kirchenbesucher zum Kirchenfest in die Turnhalle wechselten. Die jüngeren Gäste zog es zum Basteltisch, zu Wettspielen oder zu einem Schattenspiel ins Gemeindehaus.

Noch einmal wechselten viele der Festgäste in die in diesen Tagen viel gerühmte kleine Dorfkirche, als dort das Bläserensemble HeilixPleche die Jubiläums-Festwoche mit einem erlesenen Konzert. Die zehn Musiker, die u. a. aus Meßstetten, Stuttgart, und Konstanz kommen und denen sich auch der Täbinger Chorleiter Horst Völkle angeschlossen hat, überraschten mit Werken von Händel, Bach, Mozart, Johannes Nitsch und Johann Georg Ebeling. Einen passenderen Schlussakkord für sieben wundervolle Kirchen-Festtage konnten sich die Täbinger nicht wünschen.

Hausherrin Pfarrerin Christine von Wagner (li.) überließ zur Festpredigt die Kanzel einem ihrer zahlreichen prominenten Vorgänger, Professor Dr. Oswald Bayer (re.)
Foto: Hannelore Kaiser

Quelle: Zollern-Alb-Kurier vom Mo 02.11.2009
Verfasser: Hannelore Kaiser