Kostbarkeiten im Pfarrhaus zu sehen
Rosenfeld-Täbingen (kai). Die Täbinger wissen ihre Kirchenschätze zu schätzen und sorgsam zu verwahren. Doch zur Feier des 175. Kirchenjubiläums wurden sie wieder ans Tageslicht geholt.
Im Gemeindesaal des Pfarrhauses waren sie zu einer informativen und ansehnlichen Präsentation stilvoll arrangiert. Voran die ältesten und kostbarsten Stücke aus dem Kirchenfundus.
Aus Zinn sind sie bereits 1734 gefertigt worden: Abendmahlskannen und Taufgeschirr. Ihre Stifter lassen sich aus der verschnörkelten Schriftgravur noch gut entziffern: »M. Eberhard Ludwig Keller, Pfarrer«, »Catherina Johanna Kellerin Pfarrerin« und »Georg Sautter Schulmeister«.
Den passenden Hintergrund zu den zinnenen Kostbarkeiten geben ein Talar mit weißem Chorhemd von anno dazumal und zwei Konfirmandenkleider mit züchtigem Spitzenstehkragen, Machart 1950.
Wer etwas von Architektur versteht, vertieft sich gerne in die Original-Baupläne, die der Balinger Bauinspektor Carl Christian Nieffer offensichtlich nicht lange für den Bau der Karsthans-Kirche verwenden musste. Einen regeren Gebrauch lassen hingegen die zahlreichen alten Hausbibeln und Gesangbücher erkennen, mit denen einige Dorfbewohner die Ausstellung bereicherten.
Die jüngeren Ereignisse der Täbinger Kirchengeschichte lassen sich an einer der Ausstellungswände in Presseberichten nachlesen, während ein besonderer Höhepunkt effektvoll im jeweils dunkelroten Passepartout frei im Raum schwebt: eine Bildergalerie von nahezu allen Täbinger Konfirmanden seit 1918, mühe- und liebevoll zusammengetragen und -gestellt von Kirchengemeinderätin Bettina Huonker. Ihr sowie ihren Ratskollegen und Pfarrerin Christine von Wagner galt immer wieder ein Dank der vielen Ausstellungsbesucher.
Quelle: Schwarzwälder Bote vom Mo 02.11.2009
Verfasser: Hannelore Kaiser