Gemeindebrief im Juni 2006
Liebe Mitchristen in Täbingen, Dautmergen und Zimmern,
Zur Zeit sind wir fasziniert vom Fußball. Das Spiel, das runde Leder, die Atmosphäre, das Fairplay und das Foul, es zieht Spieler, Trainer und Zuschauer in seinen Bann.
So, wie der Fußball von der Faszination lebt, die das runde Leder ausübt, so leben wir Christinnen und Christen von der Faszination, die von Jesus von Nazareth ausgeht. In Jesus von Nazareth stellen und lösen sich unsere grundsätzlichen Lebensfragen.
So, wie die Faszination des Fußballs glücklich und aufgeregt machen kann, so macht es auch der Glaube.
Fußball kann man nicht alleine spielen, Faszination hin oder her, Fußball geht nur mit mehreren. Es ist ein Gemeinschaftsspiel, ein Mannschaftsspiel. Eine Mannschaft ist ein kompliziertes Gebilde. Wenn alles stimmig ist, wenn die Mischung aus Konkurrenz und Gemeinschaft, aus Freiheit und Einordnung stimmt, dann geht ein Ruck durch die Mannschaft, und plötzlich wachsen einer Mannschaft Kräfte zu, die man ihr nie zugetraut hätte. So überraschte bei der Weltmeisterschaft vor allem die Mannschaft aus Ghana.
Es ist wichtig für ein Team, dass alle das gemeinsame Spiel im Auge behalten und jeder seine spezielle Aufgabe erfüllt. Ein Abwehrspieler muss anders spielen als ein Stürmer. Nicht jeder braucht alles können, aber alle zusammen: Sie müssen und können etwas bewegen, Siege, auch Niederlagen erleben und über beidem nicht zerbrechen, sondern zusammenhalten.
So geht es auch mit uns in der Gemeinde. Kein Christ lebt allein mit seinem Glauben, sondern Christus bindet uns zusammen. Beim Fußball sieht man die Verbindung durch die gemeinsamen Farben, durch die gemeinsamen Trikots. Wir Christen sind verbunden durch die Taufe. Sie ist unser Trikot.
Auch in der Gemeinde leben viele Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten. Wenn wir in der Gemeinde zusammenspielen, bekommen wir Flügel, können miteinander
weinen und lachen- können zusammen leben in der Freiheit der Kinder Gottes.
Damit eine Gemeinde leben kann, muss auch die Mischung stimmen, so wie in einer Fußballmannschaft.
Das heißt die Freiheit des anderen muss auch geachtet werden, weil auch er von Christus gerufen ist, gerade dies macht ja die besondere Atmosphäre einer Gemeinde aus.
In unserem Glauben ist es so, dass Christus uns in die Freiheit ruft, in die Freiheit, auch von Fehlern.
Gott liebt uns so, wie wir sind, wir können ihm alles sagen, auch das, was wir falsch gemacht haben. Er sagt uns, was wichtig ist in unserem Leben.
Das Leben ist nicht immer schön, es gibt Konflikte und oft sind wir auch Verlierer. Aber es kommt darauf an, dass wir auch in den Niederlagen als Gemeinde zusammenstehen und uns an Jesus orientieren, der am Kreuz für unser aller Leben gelitten hat.
Vor beinahe einem Jahr fand in unserer Kirchengemeinde eine Visitation, also ein Besuch der Schuldekanin und des Dekans statt.
Viele von uns erinnern sich sicher noch an das Gemeindeforum in der Turnhalle oder an den Visitationsgottesdienst in der Kirche. Durch die Visitation bekamen wir manche Anstöße für unser Gemeindeleben. So fand im Februar ein Familiensonntag statt , der großen Anklang fand. Im Jahr 2007 laden wir wieder zu einem Familiensonntag ein. Auch das Chorjubiläum unseres Kirchenchores zusammen mit dem Männergesangverein und einem Projektkinderchor trug zu einem größeren Zusammengehörigkeitsgefühl bei.
Wir freuen uns auch, wenn unsere Gemeindeglieder aus Dautmergen und Zimmern sich zu den Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen nach Täbingen einladen lassen. Sie sind immer herzlich willkommen. Auch unsere ökumenische Verbundenheit mit den katholischen Mitchristen in Täbingen, Dautmergen und Zimmern ist uns wichtig und sollte weiterhin von uns allen gepflegt werden.
Ihnen allen, wünsche ich eine gesegnete Zeit und in den Ferien eine gute Erholung.
Ihre
Rose Winkler, Pfarrerin
vom Di 20.06.2006
Verfasser: Pfarrerin Rose Winkler