Ökumenische Feier auf dem KZ-Friedhof in Schömberg
Die Gräueltaten niemals vergessen
"Niemand und nichts ist vergessen". Diese Worte zieren einen Gedenkstein auf dem KZ-Friedhof in Schömberg. |
Schömberg, 20.11.2006
Auch die ökumenische Gedenkfeier, den die evangelischen und katholischen Gemeinden Erzingen, Schömberg, Dotternhausen, Dormettingen, Dautmergen, Täbingen und Zimmern unter der Burg seit nunmehr 29 Jahren am Volkstrauertag auf dem KZ-Friedhof veranstalten zeugt von der Absicht, die Gräueltaten, die sich während des Zweiten Weltkrieges auch am Rande der Schwäbischen Alb zugetragen haben, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Die Anzahl der im Schömberger KZ ums Leben gekommenen Menschen wir auf etwa 1800 geschätzt. Unter ihnen befanden sich auch viele junge Häftlinge. Gerade ihnen wurde im Rahmen eines Zeugenwortes besonders gedacht und Hildegard Graf von der Initiative Eckerwald beschrieb die Umstände, unter denen junge und alte Häftlinge im Schömberger Lager arbeiteten und starben.
Ihr Alltag war geprägt von Kälte, Hunger; Dreck, Krankheit, harter Arbeit und heute kaum noch nachvollziehbarer Brutalität, die immer dann besonders deutliche wurde, wenn die KZ-Verantwortlichen entflohene Häftlinge in organisierten Jagden zuerst einfingen und sie dann auf grausame Weise umbrachten.
Auch Erzingens Pfarrer Frank Lutz betonte, dass der Volkstrauertag und die Gedenkstätten schmerzhaft in Erinnerung rufen, zu welch menschenverachtendem Verhalten Menschen fähig waren und es immer noch sind. So habe man während des Zweiten Weltkrieges in den Konzentrationslagern nicht nur menschen- sondern auch gottesverachtende Handlungen begangen. Da der Mensch das Abbild Gottes sei habe man mit diesen Taten Gottes Abbild zerstört. Die Erinnerung daran sei gerade für die Nachgeborenen wichtig und dürfe nicht verdrängt oder gar vergessen werden.
Vielmehr müsse es heute die Aufgabe der jungen Generationen sein, den Menschen als Gottes Ebenbild zu achten und zu ehren, da es kein unwürdiges Leben gebe, ganz gleich welche Hautfarbe, Religion oder Nationalität jemand habe, mahnte Lutz.
Quelle: Zollern-Alb-Kurier vom Mi 22.11.2006
Verfasser: Mirjam Seeburger