Theaterstück des Männergesangvereins Täbingen sorgt für viele Lacher und eine volle Halle
Erbtante aus Amerika wirbelt Männerhaushalt durcheinander
Die Akteure der Täbinger Theatergruppe kennen sich gut, das Zusammenspiel klappt wie am Schnürchen. Kein Wunder, dass die Pointen genau zur richtigen Zeit gesetzt werden, ganz zur Freude der Besucher. Foto: Annette Müller |
So eine Erbtante ist eigentlich was Praktisches, egal woher sie kommt, sei es aus Täbingen oder aus Amerika. Jedoch kann sie, unter bestimmten Umständen, für einiges Durcheinander sorgen. So geschehen am Samstag im Theaterstück „D'Erbtant aus Amerika".
TÄBINGEN • Der Männergesangverein Täbingen hatte zum Theaterabend eingeladen und die Aussicht auf ein amüsantes Stück im schönsten Schwäbisch hatte die Festhalle bis auf wenige Stühle gefüllt.
Die Gäste, auch auswärtige, waren zu jeder Zeit gut unterhalten und kringelten sich angesichts der ihnen wohl bekannten Darsteller auf der Bühne. Der eine oder andere dürfte im Ort wohl schon Kultstatus erreicht haben: So steht Lothar Sautter, der die Rolle des verwitweten Amtsboten Hans Hurgele übernommen hat, schon zum 18. Mal auf der Bühne und agiert dementsprechend professionell. Ihm in nichts nach stehen Martin Völkle, der seinen Sohn Karl Hurgele spielt, und Helga Huonker, die Erbtante Barbara, die beide 17 Mal aufgetreten sind.
Es wird deutlich, dass da intensiv geprobt wurde, denn jede Betonung stimmt, die Versprecher halten sich in Grenzen und jede Geste sitzt: Gekonnt wird die Haarlocke nach hinten geworfen, der unartige Sohn an den Hosenträgern wieder herangezogen. Max, der Postbote (Peter Fischer), so könnte man sagen, ist an allem schuld. Er bringt das Telegramm, das den Männerhaushalt Hurgele über die Ankunft der Tante Barbara informiert.
Helle Aufregung! Denn um an Geld zu kommen, waren die drei um keine Lüge verlegen: Man habe eine Haushälterin engagiert, der Karl habe sich verheiratet, der Thomas (Uwe Völkle) wolle studieren und dann auch noch heiraten, ein schönes doch bettelarmes Mädchen. Da haben sich die Hurgeles etwas eingebrockt, denn jetzt müssen auf einen Schlag mindestens drei Frauen her und das schnell, denn die Tante steht ja schon vor der Tür.
Klara Dipfele (Viola Schwüle) und Bärbel Wargele (Gisela Wittmann) müssen überredet werden. Das hat nicht nur eine Ohrfeige für Thomas, sondern auch viel Trubel zur Folge, weil Tante Barbara und ihre Tochter Lissy (Sibylle Strauch) mittlerweile ihr eigenes Komplott gestartet haben, nachdem sie von dem Schlachtplan der Männer erführen. Da bleibt dem Opa nichts anderes übrig, als sich unter Gelächter des Publikums ebenfalls in Frauenkleider zu werfen und „die Josefe“ zu mimen. Auf einmal gibt es zu viele Frauen im Männerhaushalt.
Sehr stolz sei man auf die vereinseigene Theatergruppe, verkündete der Vorsitzende Hermann Sautter. Seit 1988 sei sie aktiv, habe nun 18 Mal Theater gespielt. „Das schweißt die Leute noch mehr zusammen", weiß er. „Wir feiern miteinander und wir schaffen miteinander." Mit guten Ergebnissen, wie man sich am Samstag überzeugen konnte.
Quelle: Zollern-Alb-Kurier vom Di 20.03.2007
Verfasser: Annette Müller
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Theater 2007. Veranstaltet vom MGV Täbingen